Bürgerinformationssystem Stadt Sehnde
Beschlussvorschlag:a) Der Fachausschuss Stadtentwicklung und Umwelt empfiehlt dem Rat, den folgenden Beschluss zu fassen: b) Der Verwaltungsausschuss empfiehlt dem Rat, den folgenden Beschluss zu fassen: c) Der Rat der Stadt Sehnde fasst den folgenden Beschluss:
Ab dem Haushaltsjahr 2023 wird das Investitionsprojekt 21.022 „Baumpflanzungen gleich Klimaschutz“ mit einer Investitionssumme von 80.000 € pro Jahr dauerhaft fortgesetzt. Diese Mittel werden dazu eingesetzt, abgängige Bäume im Stadtgebiet zu ersetzen, ergänzende Baumpflanzungen vorzunehmen und Maßnahmen zu ergreifen, die die Standortbedingungen für bestehende Bäume nachhaltig verbessern. Die Verwaltung wird beauftragt, weiterhin mit allen Ortsräten und in allen Stadtteilen geeignete Flächen für zusätzliche Baumpflanzungen zu identifizieren und hier klimaresistente und insektenfreundliche Bäume zu pflanzen. Insbesondere Flächen innerhalb des Siedlungsraumes sind hierbei prioritär zu betrachten, auch im Zuge aktuell laufender Straßenbaumaßnahmen. Auf ein Förderprogramm für private Baumpflanzungen wird zunächst zugunsten eines gezielten Mitteleinsatzes verzichtet.
Sachverhalt:Mit ihrem Antrag vom 13.02.2020 fordert die CDU/FDP Gruppe im Rat der Stadt Sehnde, dass die Verwaltung beauftragt werden solle, bis zum Jahr 2025 die Anpflanzung von zusätzlich 500 Bäumen unter Einbeziehung der Bürger zu gewährleisten (Projekttitel „Green Sehnde 2025“). Der Antrag spezifiziert nicht, ob es sich um Baumpflanzungen im Siedlungsbereich oder in der freien Landschaft handeln soll.
Unter dem Blickwinkel der CO2-Bindung von Bäumen und der damit zusammenhängenden Wirkung im Hinblick auf die Senkung der durch den Menschen verursachten CO2-Emissionen sind Baumpflanzungen an verschiedensten Standorten sinnvoll und notwendig.
Wenn man jedoch ergänzend den Aspekt der Anpassung an die Folgen des Klimawandels in den Blick nimmt, sind es vor allem die Bäume in den Siedlungsbereichen, die besonders im Fokus stehen sollten. Um die Auswirkungen von extremen klimatischen Situationen im öffentlichen Raum möglichst abzufedern, sind vitale, großkronige und gut eingewachsene Bäume eine wichtige Maßnahme. Sie regulieren u. a. das Mikroklima, spenden Schatten und filtern Emissionen aus Luft und Boden.
Hier setzt auch der Beschlussvorschlag der Verwaltung an: Neben der wichtigen Aufgabe, abgängige Bäume im Stadtgebiet zu ersetzen und zusätzliche Bäume zu pflanzen, müssen Maßnahmen getroffen werden, um die Standortsituation bestehender Großbäume zu verbessern, damit deren Entwicklungsmöglichkeiten optimiert und sie langfristig erhalten werden können. Es verhält sich momentan so, dass mit den aktuell zur Verfügung stehenden Mitteln nur verkehrssicherungsrelevante Arbeiten an vorhandenen Bäumen durchgeführt werden können. Für Jungbaumpflege bzw. Kronenpflege an Bestandsbäumen fehlen die finanziellen Kapazitäten. Mit entsprechenden Pflegemaßnahmen könnte der Baumbestand dahin entwickelt werden, dass die Kosten für Verkehrssicherungs- und Folgemaßnahmen zukünftig entsprechend sinken.
Der Beschlussvorschlag verzichtet auf die Angabe einer quantitativen Zielmarke (z.B. 500 Bäume bis 2025) für zusätzliche Baumpflanzungen, da wie oben beschrieben auch die Pflege und der Schutz alter Bestandsbäume als gleichermaßen wichtig angesehen werden.
Durch die Aufstockung der Haushaltsmittel wäre es jedoch auch möglich Standorte zu bepflanzen, die bislang aufgrund von mangelndem Wurzelraum und/oder Konflikten mit bestehenden Leitungen nicht für Baumpflanzungen in Betracht gezogen wurden.
Geht man von durchschnittlichen Kosten von 1000 € pro Baumpflanzung inkl. 3-jähriger Anwuchspflege aus, würden die vorgesehenen Mittel ausreichen, um ergänzend zu den Ersatzpflanzungen (+/- 30 Stück pro Jahr) ca. 50 zusätzliche Bäume pro Jahr zu pflanzen. Diese Größenordnung erscheint auch im Hinblick auf die zur Verfügung stehenden Standorte realistisch.
Die Idee, private Haushalte durch Baumspenden zu motivieren sich am Projekt „Green Sehnde 2025“ zu beteiligen, sollte nach Ansicht der Verwaltung zunächst nicht weiterverfolgt werden, da die Mittel durch kommunale Baumpflanz- und -pflegemaßnahmen effizienter eingesetzt werden können. Die Pflanzware an sich verursacht den geringsten Kostenaufwand; viel wichtiger ist die korrekte Durchführung der Pflanzung und die anschließende Pflege. Diese beiden Faktoren können jedoch bei der Pflanzung durch private Haushalte nicht kontrolliert werden.
Neben der Realisierung von Baumpflanzungen innerhalb des Siedlungsraumes zur Verbesserung des Mikroklimas erfolgt eine Untersuchung des gesamten Stadtgebiets bzgl. einer möglichen Vernetzung von Grünzonen außerhalb der Siedlungsbereiche durch das Pflanzen von Hecken sowie Bäumen und Büschen (evtl. Schaffung weiterer oder Ergänzung vorhandener Waldflächen). Bei der Auswahl der Flächen für mögliche Baumbepflanzungen dienen die Vorgaben des aktuellen Landschaftsplans als Orientierung. Sobald die hierfür aus Sicht der Verwaltung geeigneten Flächen ermittelt werden konnten, erfolgt eine Vorstellung der Ergebnisse, damit nachfolgend erforderliche Abstimmungen mit Grundstückseigentümer*innen erfolgen können.
Finanzielle Auswirkungen:
Anlage/n:
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