Bürgerinformationssystem Stadt Sehnde
Beschlussvorschlag:a) Der Fachausschuss Kindertagesstätten und Jugend empfiehlt den Beschluss zu c) zu fassen
b) Der Verwaltungsausschuss empfiehlt den Beschluss zu c) zu fassen
c) Der Rat der Stadt Sehnde beschließt, den Antrag der AfD-Fraktion im Rat der Stadt Sehnde vom 27.10.2019 zur KiTa Ladeholz und Familienzentrum Sehnde abzulehnen und das mit den Beschlussvorlagen 2018/0392-1 und 2019/0545-1 beschlossene Vorgehen zur Einrichtung eines Familienzentrums in der Stadt Sehnde fortzuführen.
Sachverhalt:Der Rat der Stadt Sehnde hat am 27.09.2018 mit der BV 2018/0392-1 das Konzept zur Einrichtung eines Familienzentrums in der Stadt Sehnde beschlossen. Dieses wurde in einer Arbeitsgruppe unter Beteiligung der Politik, freien Trägern von Kindertagesstätten, Seniorenbeirat, Elternschaft etc. ausgearbeitet. Durch den Ratsbeschluss im Juli 2019 mit der BV 2019/0545-1 wurden die Ausgestaltung der Betriebsführungsverträge sowie das Raumkonzept beschlossen und damit die Pläne zur Einrichtung eines Familienzentrums in der Mittelstraße auf dem Grundstück der evangelischen Kirchengemeinde Sehnde konkretisiert.
Die Pläne sind bereits mit dem zukünftigen Träger des Familienzentrums und der Kita abgestimmt. Der Kirchenkreis Burgdorfer Land sowie die Kirchengemeinde Sehnde wünschen den Neubau ausdrücklich und stellen die Fläche nur zur Verfügung, wenn sie Träger der zukünftigen Einrichtung werden. Bisher gibt es in Sehnde eine eingruppige Krippe in Trägerschaft der evangelischen Kirche. Bereits seit mehreren Jahren besteht beim Träger das Anliegen, den Standort dieser zu verlagern, da das Bonhoeffer Haus, in dem die Krippe untergebracht ist, von mittlerweile vier unterschiedlichen Nutzergruppen (zusätzlich zur Krippe die KGS Sehnde, der Kinder- und Jugendtreff und die Musikschule) in Anspruch genommen wird und der Krippenbetrieb dadurch deutlich erschwert und beeinflusst wird, was zu einer großen Unzufriedenheit in der Mitarbeiterschaft geführt hat. Darüber hinaus ist es das Interesse der evangelischen Kirche neben der Krippengruppe auch eine Kindergartengruppe anbieten zu können, da es dies bisher nur im Ortsteil Rethmar gibt, ist die Nachfrage entsprechend groß. An dieser Stelle mit der Kirchengemeinde als auch mit dem Kirchenkreis Burgdorfer Land als Träger Neuverhandlungen zu führen, würde die Zeitschiene erheblich verlängern. Hierdurch bedingt könnte die Verfügbar des Kirchengrundstückes in der Mittelstraße beeinflusst werden. Insgesamt bedeutet eine derartige Verzögerung ein hohes Risiko hinsichtlich der Erfüllung des Rechtsanspruchs auf einen Krippen- und Kitaplatz in der Stadt Sehnde, da zusätzliche Betreuungsplätze dringend benötigt werden und bereits jetzt eine Unterversorgung gegeben ist.
Bereits im Konzept sind die umfangreichen Vorzüge des Standortes Mittelstraße für ein Familienzentrum detailliert dargestellt. Die Anbindung an die vorhandene Infrastruktur und familienunterstützenden Institutionen ist gegeben. So befinden sich eine Grundschule, das Gemeindehaus, die Außenstelle der Familien- und Erziehungsberatungsstelle der Region Hannover sowie die Außenstelle des Allgemeinen Sozialen Dienstes der Region Hannover (Jugendamt, die Region Hannover ist zuständiger Jugendhilfeträger der Stadt Sehnde) in direkter Nachbarschaft. Ebenso weist dieser Standort eine kurze Distanz zum Sehnder Zentrum (Mittelstraße) auf. Damit eignet sich dieses Grundstück sehr gut für die Schaffung eines Familienzentrums in Sehnde-Mitte. Der Standort Ladeholz hingegen bietet keine Anbindung an vorhandene familienunterstützende Institutionen. Auch ist die Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln, insbesondere für zukünftige Nutzer*innen des Familienzentrums aus anderen Ortsteilen weniger gut zu bewerten als in der Mittelstraße.
Die Kita Ladeholz bietet derzeit eine Betreuung für bis zu 140 Kinder. Sie verfügt jedoch lediglich über maximal 10 Krippenplätze für Kinder ab dem zweiten Lebensjahr. Eine Krippengruppe gibt es aktuell nicht. Diese Gruppenstruktur eignet sich somit nicht, für die Einrichtung von Kita und Familienzentrum unter einem Dach. So wurde auch bereits in dem Konzept zur Einrichtung eines Familienzentrums in Sehnde aufgeführt, dass durch Familienzentren gerade für die Altersstufe 0- 3 Jahre durch niedrigschwellige Angebote für alle Familien mehr Chancengerechtigkeit erreicht wird. Damit ist es die Zielsetzung die Familien möglichst früh, ab der Geburt des Kindes, an das Familienzentrum zu binden. Werden in der Kita jedoch keine bzw. nur wenige Kinder unter drei Jahren betreut, ist das Interesse der Eltern an der Einrichtung von vorn herein geringer.
Weiterhin würde die Planung und Umsetzung einer Kita mit Familienzentrum mehr Zeit in Anspruch nehmen als die Planung und Umsetzung einer reinen Kita. Zusätzlich würden die notwendigen Verhandlungen mit der Kirchengemeinde und dem Kirchenkreisamt weitere zeitliche Verzögerungen bedeuten. Da die mobile Lösung für die Kita Ladeholz lediglich eine Interimslösung darstellt und möglichst schnell die Kita wieder in festen Räumen untergebracht werden soll, bietet sich die in dem Antrag dargestellte Vorgehensweise nicht an.
Es empfiehlt sich daher an den bestehenden Beschlüssen festzuhalten und die Einrichtung eines Familienzentrums mit Kita auf dem Kirchengrundstück in der Mittelstraße fortzuführen.
Finanzielle Auswirkungen:
Anlage/n:
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