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Auszug - Genehmigungsverfahren nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) hier: Antrag der Fa. Holcim zur Änderung einer Anlage zur Zement- herstellung unter Verwendung von Brennstoff "Renotherm" (Abfallschlüsselnr. 190204)   

 
 
Sitzung des Fachausschusses Stadtentwicklung und Umwelt
TOP: Ö 4
Gremium: Fachausschuss Stadtentwicklung und Umwelt Beschlussart: (offen)
Datum: Mi, 02.05.2018 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 18:00 - 21:15 Anlass: Sitzung
Raum: Ratssaal des Rathauses
Ort: Eingang Nordstr. 19, 31319 Sehnde
 
Wortprotokoll

Herr Reupke leitet ins Thema ein und erläutert die Antragsunterlagen zum Einstz von „Renotherm“.

 

Die Fa. Holcim GmbH hat einen Antrag zur wesentlichen Änderung der Anlage zur Herstellung von Zement am Standort Höver gestellt. Inhalt des Antrages ist die Erweiterung der bei der Zementproduktion im Drehofen eingesetzten Ersatzbrennstoffe. Hierbei handelt es sich um das Produkt „Renotherm“ der Fa. Remondis.

Derzeit hat die Fa. Holcim bereits eine Genehmigung für Ersatzbrennstoffe in erheblichen Umfang, die auch in dem Produkt „Renotherm“ enthalten sind. Genehmigt sind bislang 74 Abfallschlüsselnummern. Um „Renotherm“ einsetzen zu dürfen, wird nunmehr die Genehmigung von 33 weiteren Schlüsselnummern beantragt. Obgleich es sich zum Teil um explosive Stoffe handelt, wird die Grenze zum Störfallbetrieb nicht überschritten.

Zu den bereits zugelassenen Ersatzbrennstoffen wurde im Jahr 2011 eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) durchgeführt. Daher kann auf eine erneute Prüfung verzichtet werden, wenn eine allgemeine Vorprüfung ergibt, dass keine erheblichen Beeinträchtigungen der Umwelt zu erwarten sind. Bestandteil der vorliegenden Antragsunterlagen ist eine entsprechende UVP Vorprüfung, mit dem Ergebnis, dass keine erneute UVP erforderlich ist. Richtlinie sind die Grenzwerte der TA-Luft, die eingehalten werden müssen. Da „Renotherm“ eine höhere Explosions- Brandlast hat, bildet der Explosions- und Brandschutz den Antragsschwerpunkt.

 

Herr Ostermeyer verlässt die Sitzung um 19:45 Uhr. Es sind noch 8 stimmberechtigte Mitglieder anwesend.

 

Herr Gebrand erläutert den von der Fa. Remondis aus Bramsche entwickelten Brennstoff „Renotherm“. Hauptbestandteil von „Renotherm“ sind Abfälle und Rückstände aus Lackierereien, wie Lacke, Leime, Harze, Klebstoffrückstände und Kunststoffe, die mit Sägemehl versetzt werden, um eine feste Konsitenz zu bekommen. „Renotherm“ wurde von der Fa. Remondis speziell als Ersatzbrennstoff für den Einsatz bei der  Zementherstellung, Kraftwerken und Großfeuerungsanlagen entwickelt. „Renotherm“ wird ständig überprüft, damit die Qualität als Ersatzbrennstoff gleich bleibt und die Umweltauflagen erfüllt werden (z. B. Entsorgungsnachweis zu den Abfallstoffe). Remondis ist zugleich Hersteller und Lieferant von „Renotherm“.

 

Zur Zeit dürften bereits 100 % Ersatzbrennstoffe eingesetzt werden, allerdings werden noch ca. 10 % Braunkohle verwendet. Ziel ist es u. a. den Einsatz von Braunkohle möglichst auf null zu reduzieren. Im Jahr 2017 erfolgte ein Probeeinsatz von „Renotherm“. Zur Nutzung des neu beantragten Ersatzbrennstoffes ist der Bau einer neuen Renotherm-Anlage vorgesehen, die ca. 200 m entfernt vom nächstgelegenen Wohngebäude errichtet werden soll. Der für diesen Bereich geltende Bebauungsplan Nr. 805 „Nordcement“ steht diesem Vorhaben nicht entgegen.

Der Brennstoff wird über LKW angeliefert und in die neu zu bauende Anlage eingebracht. Diese wird zwangsentlüftet und die Abluft wird entweder dem Verbrennungsprozess zugeführt oder über einen Aktivkohlefilter abgeleitet. Zusätzlicher LKW Verkehr ist nicht zu erwarten, da sich die Menge des Brennstoffes insgesamt nicht erhöht.

 

Frau Lehr verlässt die Sitzung um 20:10 Uhr. Es sind noch 7 stimmberechtigte Mitglieder anwesend.

 

Herr Borchert verlässt die Sitzung um 20:30 Uhr.

 

Herr Franke verlässt die Sitzung um 20:35 Uhr. Es sind noch 6 stimmberechtigte Mitglieder anwesend.

 

Die Sitzung wird um 20:35 Uhr für 5 Minuten unterbrochen, um Bürgerinnen und Bürgern Gelegenheit für Fragen zu geben.

 

Der Fachausschuss Stadtentwicklung und Umwelt nimmt den Vortrag zum Ersatzbrennstoff Renotherm“ zur Kenntnis.